Die digitale Transformation bietet Unternehmen enorme Chancen, bringt aber auch zunehmende Risiken mit sich. Aktuelle Berichte des Bundeskriminalamts (BKA), der europäischen Polizeibehörde Europol und des Digitalverbands Bitkom zeichnen ein alarmierendes Bild der Cyberkriminalität in Deutschland und Europa. Wir zeigen Ihnen in diesem Blogartikel die erschreckenden Zahlen und welche Bedrohungen auch Sie, ohne den richtigen Schutz, treffen könnten.
Drastischer Anstieg der Schäden
Das BKA verzeichnete für das Jahr 2023 einen alarmierenden Anstieg der Schäden durch organisierte Kriminalität auf 2,7 Milliarden Euro, wobei fast zwei Drittel (1,7 Milliarden Euro) auf den Bereich Cybercrime entfallen. Die Bitkom-Studie zeigt einen noch dramatischeren Trend: Der Gesamtschaden durch analoge und digitale Angriffe auf die deutsche Wirtschaft ist um etwa 29 Prozent auf 266,6 Milliarden Euro gestiegen, wobei Cybercrime mit 178,6 Milliarden Euro (67 Prozent) den Hauptbestandteil ausmacht.
Breites Spektrum der Bedrohungen
Europol identifiziert drei Hauptbedrohungen im Bereich der Internetkriminalität:
- Cyberattacken
- Sexuelle Ausbeutung von Kindern
- Finanzieller Betrug
Die Bitkom-Studie ergänzt dieses Bild:
- 74 Prozent der Unternehmen waren vom digitalen Ausspähen von Geschäftsdaten betroffen
- 70 Prozent berichten von digitaler Sabotage von Systemen oder Betriebsabläufen
Neue Technologien - Neue Risiken
Besonders besorgniserregend ist die zunehmende Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) durch Kriminelle. Diese Technologie wird eingesetzt, um:
- Erpressungsmethoden zu verfeinern
- Stimmen für betrügerische Anrufe zu kopieren
- Bilder und Videos mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder zu manipulieren
83 Prozent der Unternehmen sehen in KI eine Verschärfung der Bedrohungslage, und 70 Prozent meinen, dass KI Cyberangriffe erleichtert.
Internationale Dimension der Bedrohung
Die Cyberkriminalität hat eine starke internationale Komponente. In mehr als zweit Dritteln der BKA-Ermittlungsverfahren sind Kriminelle im Ausland beteiligt. 45% der betroffenen Unternehmen konnten Angriffe nach China zurückverfolgen sowie 39% identifizierten Russland als Ausgangspunkt.
Reaktionen und Herausforderungen
Viele Unternehmen reagieren auf die wachsenden Bedrohungen. 62% haben ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft und der durchschnittliche Anteil der Ausgaben für IT-Sicherheit am gesamten IT-Budget ist auf 17% gestiegen.
Dennoch bleiben große Herausforderungen, wie verschlüsselte Kommunikation, die die Identifizierung von Tatverdächtigen erschwert. Die Täter die immer jünger werden als auch 75% der Unternehmen die Machtlosigkeit der Sicherheitsbehörden gegen Cyberangriffe im Ausland beklagen.
Fazit und Ausblick
Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Cyberkriminalität erfordern eine verstärkte Wachsamkeit und verbesserte Schutzmaßnahmen. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont: "IT-Sicherheit muss überall Aufgabe der Unternehmensführung sein. Zugleich müssen wir den Austausch zwischen Wirtschaft und staatlichen Behörden noch stärker ausbauen, um Schutzmaßnahmen und Strafverfolgung zu koordinieren." Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen müssen sich der wachsenden Bedrohungen bewusst sein und entsprechende Vorkehrungen treffen. Gleichzeitig sind die Strafverfolgungsbehörden gefordert, ihre Methoden und Technologien kontinuierlich anzupassen, um mit den sich ständig weiterentwickelnden kriminellen Aktivitäten Schritt zu halten.
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Quellen:
- https://www.tagesschau.de/ausland/europa/europol-cybercrime-100.html
- https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/organisierte-kriminalitaet-lagebild-100.html
- https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wirtschaftsschutz-2024